Hoya, 23.10.2016, von Nils Freiherr Grote

Joint Cooperation 2016

Eine Einsatzübung mit nicht alltäglichem Hintergrund führte der THW-Ortsverband Hoya am 23. Oktober 2016 gemeinsam mit mehreren Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Grafschaft Hoya, dem Einsatzzug des Deutschen Roten Kreuzes Nienburg, sowie der Schnell-Einsatzgruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe Grafschaft Hoya durch. Mit dabei war auch eine Bergungsgruppe des THW-Ortsverbandes Nienburg.

Geübt wurde von den gut 130 ehrenamtlichen Einsatzkräften die Menschenrettung nach einem Zugunglück. Soweit alles normal. Das Zugunglück hat sich aber in FRAMLAND, einem fiktiven Einsatzland einer internationalen militärischen Friedenstruppe ereignet. Und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bildeten damit ein Teilszenario für eine Übung der zivil-militärischen Zusammenarbeit im Ausland, an der sich gut 380 militärische Teilnehmer aus 21 Nationen beteiligen.

Die eigentliche Übung, die Joint Cooperation, wird seit einigen Jahren durch das Zentrum Zivil-Militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr mit Sitz in Nienburg durchgeführt und dient der Vorbereitung der militärischen Teilnehmer auf die Zusammenarbeit mit zivilen lokalen und internationalen Stellen. Das Teilszenario Zugunglück im Rahmen der diesjährigen Übung wurde durch den THW-Ortsbeauftragten Nils Freiherr Grote, den Hoyaraner Ortsbrandmeister Wilfried Gütz, sowie den Zugführer des DRK-Einsatzzuges, Stephan Brandt, ausgearbeitet.

Für das THW im Landkreis Nienburg ist die Mitwirkung an der Joint Cooperation seit einigen Jahren eine Selbstverständlichkeit; immerhin hat das THW bei seinen internationalen Einsätzen auch immer Kontakt mit internationalen Friedenstruppen. Ein vorheriges Kennenlernen im Rahmen einer solchen Übung vereinfacht natürlich die eventuelle Zusammenarbeit im Ausland. Weiterhin bot dieses Teilszenario eine gute Gelegenheit, vor Ort mit den befreundeten Organisationen wieder eine gemeinsame Einsatzübung durchzuführen.

Gut 20 Verletzte und Betroffene (Dargestellt u.a. von Polizeistudenten sowie Angehörigen einer Jugendfeuerwehr) wurden durch das DRK geschminkt und von einer Fachlehrerin der THW-Bundesschule Hoya in den beiden verunglückten Personenwaggons platziert. Die Einsatzkräfte mussten fachgerecht die notwendige Erstversorgung, die Rettung, die Registrierung und weitere Behandlung sicherstellen. Insbesondere die Rettung aus dem umgestürzten Waggon forderte die Einsatzkräfte. Weiterhin war ein mit Kraftstoff beladener Kesselwagen in einigen hundert Meter Entfernung in Brand geraten, ein weiterer Kesselwagen drohte ebenfalls in Brand zu geraten. Hier musste ein entsprechend umfangreicher Löschangriff vorgenommen werden.

In einer anschließenden Nachbesprechung wurden die positiven und negativen Erkenntnisse aus der Übung besprochen und in der künftigen Ausbildung berücksichtigt. Insgesamt macht sich das regelmäßige Miteinander der beteiligten Kräfte bemerkbar, die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Die Maßnahmen der Erstversorgung wurden durch die Darsteller mittels Fragebogen mehrheitlich als gut bis sehr gut bewertet. Die Übungsleitung wurde durch Kräfte des OV-Stabes und der Fachgruppe Führung und Kommunikation des THW-Ortsverbandes Hoya sowie durch die THW-Bundesschule Hoya unterstützt.


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