THW im Ausland

Seit dem Einsatz in den Niederlanden zur Bekämpfung der Folgen einer Sturmflut bereits im Jahr 1953 hat das THW weltweit humanitäre Hilfe geleistet und damit die Rolle des humanitären Botschafters der Bundesrepublik Deutschland übernommen.

Aufgaben

Im Ausland übernimmt das THW folgende Aufgaben:

  • Humanitäre Nothilfe - Leistung unmittelbar zum Überleben notwendige Hilfe, z.B. Search & Rescue und Trinkwasserversorgung nach Naturkatastrophen

  • Entwicklungsorientierte Wiederaufbauhilfe - Leistung zur Wiederherstellung des normalen Lebens notwendige Hilfe, z.B. durch den Wiederaufbau von Wohnraum, technischer und sozialer Infrastruktur und öffentlicher Einrichtugen

  • Beratung und Ausbildung - Aufbau von Zivil- und Katastrophenschutzstukturen inkl. Durchführung notwendiger Ausbildung lokaler Kräfte

Auslandseinheiten

Um im Ausland schnell und effektiv helfen zu können, hat das THW bereits 1985 mit der Aufstellung spezieller Auslandseinheiten begonnen. Für die Suche und Rettung von Menschen insbesondere nach Erdbeben wurde die Schnell-Einsatzeinheit für Bergung im Ausland (SEEBA) gegründet. Diese kann mit bis zu 70 Einsatzkräften und gut 20 t Ausstattung innerhalb von 6 Stunden nach Alarmierung per Flugzeug ausreisen.

Für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung durch Naturkatastrophen oder Bürgerkriege betroffene Menschen wurde die Schnell-Einsatzeinheit für Wasserversorgung im Ausland (SEEWA) gegründet. Diese kann mit 10 Einsatzkräften und ebenfalls gut 20 t Ausstattung innerhalb von 10 Stunden nach Alarmierung per Flugzeug ausreisen.

Zur Unterstützung der United Nations verfügt das THW über eine sog. Standing Engineering Capacity (SEC). In dieser Einheit sind Fachleute für verschiedenste Unterstützungsaufgaben für UN-Missionen tätig. Diese können innerhalb von 72 Stunden nach Alarmierung in den Einsatz gehen.

Für das EU-Gemeinschaftsverfahren für den Zivilschutz stellt das THW weitere Einheiten zur Verfügung. Ähnlich wie bei der Standing Engineering Capacity für die UN stehen Fachleute als Technical Assistance and Support Team (TAST) auch für EU-Missionen zur Verfügung. Darüber hinaus bilden reguläre Fachgruppen gemeinsam sog. Module im EU-Gemeinschaftsverfahren, so z.B mehrere High Capacity Pumping Modules (HCP-Module), und durch die SEEBA und SEEWA auch Urban Search & Rescue Modules sowie Water Supply Modules. Aktuell baut das THW gemeinsam mit der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft ein Flood & Boat Rescue Module (FBR-Module) auf.

Zusammenarbeit

Das THW arbeitet im Ausland mit verschiedenen internationalen Organisationen zusammen und stimmt seine Maßnahmen mit den internationalen und nationalen Stellen ab. Es wirkt u.a. in der International Search and Rescue Advisory Group mit, welche internationale Standards für Search and Rescue Einsätze entwickelt.

Die wichtigsten Partner sind der United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR), das United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) und andere UN-Organisationen.

Auf EU-Ebene arbeitet das THW mit dem Euroean Commission Humanitarian Office (ECHO) zusammen und bringt sich auch in das EU-Gemeinschaftsverfahren für den Zivilschutz ein.